Oxyuris equi – Pfriemenschwänze – Anuswürmer

Perianalregion mit Eischnüren, Wurm im After

Sind lästige Dinger aber ungefährlich.

Oxyuris equi - adult

Foto: Carolin Völkert

Oxyuren krabbeln aus dem Anus des Pferdes und legen außerhalb des Körpers ihre Eier ab. Diese sogenannten Eischnüre verursachen Juckreiz. Die Pferde scheuern ihren Schweif und verteilen somit die Eier im Stall und Auslauf. Durch die Eiausscheidung am After findet man die Oxyuriseier eher selten im Kot. Daher sorgt eine Sichtung von Pfriemenschwänzen oftmals für Verunsicherung, wenn ein Kotprobe zuvor als negativ befundet wurde.

Größe und Aussehen

Oxyuren sind bis zu 12 cm groß, haben einen langen dünnen Schwanz, der glasig aussieht und sich außerhalb des Körpers rasch zersetzt. Durch ihren Schwanz und auch die viel geringere Größe, sind sie sehr deutlich von Spulwürmern zu unterscheiden. In der Praxis werden sie dennoch häufig mit diesen verwechselt und somit nicht zufriedenstellend behandelt.

Individuelles Problem

Da die Oxyuren jedoch nur lästig aber harmlos sind, ist dieser fehlende Nachweis keine Tragödie und selbst eine strategische Entwurmung mit 4maliger Behandlung pro Jahr kann diese Lästlinge meist nicht erfolgreich beseitigen.
Pfriemenschwänze sind ein individuelles Problem. Statistiken zeigen, dass ca. 2% der Pferde Oxyuren beherbergen. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich höher, da es Pferde gibt, die trotz Befall keinen Juckreiz zeigen.

Bekämpfung

Um Oxyuren erfolgreich zu bekämpfen ist besonderes Vorgehen notwendig. Die Wirkung der Entwurmungs-Wirkstoffe ist sehr unterschiedlich. Daher muss der Wirkstoff individuell gewählt werden.

Hygienemaßnahmen

  • Nicht vom Boden füttern
  • Wände kalken, Scheuerstellen säubern (wirksame Reinigungsmittel beim Tierarzt erhältlich)
  • After täglich säubern
  • After eincremen, da dies die Eiablage erschwert
  • tägliche Sichtkontrolle des Afters
  • bei verdächtigen Tieren Klebestreifen-Abklatsch anfertigen und einsenden

Expertenrat

Wenn du Oxyuren oder Eischnüre bei deinem Pferd findest, kontaktiere uns. Wir erstellen mit dir einen Behandlungsplan und beraten zu Hygienemaßnahmen.

Oxyuren-Flatrate
Beratung pro Pferd, inkl. Erstellung eines Behandlungsvorschlags und Begleitung für ein Jahr. Der Betrag wird auf zukünftige Proben, welche innerhalb eines Jahres durchgeführt werden, gutgeschrieben.
€ 110,00

Oxyuren-Info als pdf-Datei downloaden

August 27, 2018

  • Vielen Dank für Ihren Bericht zum Pfriemenschwanz-Anuswurm. Mein Pferd hat diese Würmer nachgewiesenermaßen. Letztes/Vorletztes Jahr wurde er mehrfach entwurmt über mehrer Wochen. Die einzige Wurmkur die half waren *****(Nennung des Arzneimittels aus rechtlichen Gründen entfernt). Leider wurde diese für Pferde aus der Produktion genommen und nun bekommt man sie nur noch fü Hunde. Das sind das Kosten von 65,-€ fürs Pferd hochgerechnet. Können Sie mir helfen und sagen welche Wurmkur noch helfen könnte? Ich wäre Ihnen sehr dankbar.

  • Die Behandlung von Oxyuren schlägt sich leider finanziell immer etwas zu Buche, da meist eine längere Behandlung notwendig ist und man den Wirkstoff nach seiner Wirksamkeit und nicht nach dem Preis aussuchen muss.
    Wir können Ihnen gerne helfen, aber wir können Ihnen hier keine pauschale Behandlung empfehlen und auch keinen Wirkstoff nennen.
    Bitte senden Sie uns ein E-Mail (office@wurmtest.at) oder rufen Sie uns Mo-Fr von 9-12h an (0664 1323576).

  • Liebe Dr. Schmid!
    Ein Pferd im Stall ist von dieser Wurmart befallen, ziemlich eindeutiger Juckreiz und Sichtdiagnose von einem Tierarzt. Dieser ist nun der Meinung, es solle der ganze Stall entwurmt werden? Ist das eine althergebrachte Vorgehensweise? Was ich so lese ist die Ansteckung für mein Pferd (das erfolgreich in Eurem ZSE-Programm ist) nicht mal bei Benutzung gleicher Weiden gegeben, sollte er nicht anfällig sein? Liebe Grüße H.

  • Liebe Fr. H.,

    Oxyuren sind immer ein Einzelpferd-Problem (ca. 1-2% der Pferde). D.h. es ist richtig, so wie sie schreiben. Nur ein empfängliches Pferd bekommt damit Probleme.
    Eine Behandlung des Gesamtbestandes ist nicht notwendig und auch nicht zielführend. Vielmehr ist eine gezielte Behandlung des betroffenen Pferdes über längere Zeit notwendig und eine gezielte Auswahl des Wirkstoffes sowie Ermittlung des Behandlungsintervalls notwendig.
    Wir bieten auch für Pferde, welche nicht im Rahmen der ZSE beprobt werden, eine Beratung zur Oxyuren-Behandlung an.
    Als unterstützende Maßnahme hat sich die Optimierung der Mineralstoffversorgung an Hand Heuanalysen bewährt.

    Mit besten Grüßen
    Tierärztin Karin Schmid

  • Guten abend Fr. Schmid,

    meine Pferd ist wieder einmal von den Pfriemschwänzen betroffen. Wir haben jetzt sogar 5 Tage nacheinander entwurmt und Panacur und er juckt sich immer noch!

    Was können Sie mir noch empfehlen…

    Würde mich sehr über eine Antwort freuen. 🙂

  • Guten Tag,

    Auf der Homepage können wir Ihnen leider keine Behandlungsempfehlung geben.
    Wir benötigen dazu außerdem noch einige Infos:
    – Wann und wie wurde der Befall nachgewiesen?
    – Gibt es Fotos von den Würmern?
    – Wann wurden zuletzt Würmer oder Eiablagen gesichtet?
    – Wann und womit wurde zuletzt entwurmt? Welche Dosierung?
    – Wurden zusätzliche Maßnahmen getroffen? Falls ja, welche?

    In unserem Handbuch kann man auch bezüglich der Hygienemaßnahmen nachlesen. Link zum Handbuch (pdf)

    Sollten Sie bereits an der ZSE teilnehmen, dann ist die Oxyuren-Beratung inkludiert. Falls nicht, dann müssen wir einen kleinen Betrag für den Aufwand verrechnen.
    Bitte kontaktieren Sie das Labor telefonisch (0664 13 23 576) oder per Mail (office@wurmtest.at). Bitte beantworten Sie im Zuge dessen gleich oben angeführten Fragen, damit wir Ihnen rasch helfen können.

    Herzliche Grüße
    Tierärztin Karin Schmid

  • Ein altes Pferd hat Anuswürmer bekommt laut Tierarzt erst eine kleine dann nach zwei Wochen die große Wurmkur nun zu meiner Frage das Pferd steht seit 4 Wochen separiert und meine Bekannte füttert Futterreste aus seinen Flexieimern ihrer Stute mach mir jetzt Sorgen wegen den Wurmeiern ist das so richtig? Zwei Stuten eine davon meine haben ganz normal die große Wurmkur bekommen Stall wird am Wochenende desinfiziert nur darf die Stute aus den Flexieimern fressen? LG Regina

  • Hallo,

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihre Frage richtig verstehe. Ihre Befürchtung ist, dass über den Eimer die Eier übertragen werden?

    Nachdem die Eier am After abgelegt werden, werden sie in der Umgebung verteilt. Vom Tag der Ablage bis zur Entwicklung der infektiösen Larven dauert es 3 bis 7 Tage. D.h. erst nach dieser Zeit können die Larven aus den Eiern ein Pferd infizieren. Wenn die Eier aufgenommen werden, bevor sich die infektiöse L3-Larve entwickelt hat, passiert das Ei den Darm ohne das Pferd mit den Wurm zu infizieren.

    Die Infektion mit Oxyuren ist aber sehr vielfältig möglich z.B über das Fell, das Wasser und natürlich über bodennahe Fütterung erfolgen.

    Die gemeinsame Nutzung eines Futtereimers stellt kein Infektionsrisiko dar.

    Die sogenannte „große Wurmkur“ ist meist Ivermectin+Praziquantel oder Moxidectin+Praziquantel…. diese Wirkstoffe helfen in den meisten Fällen nicht gegen Oxyuren. Wir beraten gerne auch Tierärzte zum Thema!
    Weiters empfehle ich das Kapitel 14.3 in unserem Handbuch https://wurmtest.at/wp-content/uploads/2021/03/Kotlabor-Schmid-Handbuch-1.0.pdf

  • Hallo,
    ich bekämpfe gerade auch die Pfriemenschwänze bei meinem Pferd.
    Da er heute entwurmt wird und dann in Beritt kommt, habe ich die Möglichkeit den Stall zu desinfizieren.
    Welche Mittel sind zu empfehlen bzw. welchen Wirkstoff sollten diese haben?
    Auch die Koppel würde ich gerne behandeln. Was setzt man da in der Regel ein?

    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo,

    Zuerst zur Entwurmung. Es ist wichtig nach der Entwurmung täglich den After auf Eiablagen zu kontrollieren.
    1. um zu schauen, wie gut der Wirkstoff gewirkt hat und ob man vielleicht den Wirkstoff wechseln sollte.
    2. eine einzelne Entwurmung ist nämlich für Oxyuren meist nicht ausreichen. Durch das Beobachten des Wiederauftretens kann man die notwendigen Abstände der Entwurmung überprüfen.

    Weitere Infos zur Hygiene findet man in unserem Handbuch: https://wurmtest.at/wp-content/uploads/2021/03/Kotlabor-Schmid-Handbuch-1.0.pdf

    Desinfektion des Stalles:
    beim Tierarzt und im Lagerhaus sind Mittel erhältlich, welche gegen Wurmeier wirksam sind. Diese werden am besten mit Sprühvorrichtungen aufgebracht.
    Da Oxyuren eine sehr dünne Schale haben, ist bereits eine Reinigung der Scheuerstellen mit handelsüblichen Allzweckreiniger hilfreich.
    Die Koppel kann man leider nicht behandeln, sondern nur regelmäßig abmisten.

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